Freitag, 15. Juli 2016

Kelly Creagh - Nevermore [Rezension]

Kelly Creagh - Nevermore
Verlag: Loewe
Taschenbuch Ausgabe, 555 Seiten
ISBN-13: 978-3-7855-7389-1
Preis: 14,95 €
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Zum Inhalt:
Als Isobel bei einem Schulprojekt dem Außenseiter Varen zugewiesen wird, weiß sie noch nicht, dass das ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Überraschenderweise versteht sie sich nicht nur gut mit ihm, sie scheint sich sogar in ihn zu verlieben. Doch je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto mehr wird sie in den Bann der geheimnisvollen Traumwelt gezogen, die Varen sich geschaffen hat. Und diese Welt birgt viele Gefahren: Bedrohliche Kreaturen dringen in die Wirklichkeit und sind nun auch hinter Isobel her. Allmählich begreift sie, dass Varen immer tiefer in die Welt seiner (Alb-)Träume zu gleiten droht. Und nur sie kann ihn retten!

Meine Meinung:
Nevermore ist eine Geschichte genauso wie es das Cover vermuten lässt: Düster und geheimnisvoll! Was genau genommen total mein Ding ist, ich liebe es wenn Autoren besonderen Wert auf die Atmosphäre legen. Kelly Creagh hat das auch eigentlich geschafft. Warum also das Wort eigentlich?

Der Schreibstil ist okay wirkt aber bemüht und aufgesetzt. Das Poe hier eingeflochten wurde, wurde meiner Meinung nach angestrengt umgesetzt. Ansonsten liest es sich gut.

Die Hauptfiguren sind anfangs sehr interessant und wissen neugierig zu machen. Isobel fand ich zu Anfang sympathisch und obwohl man sie schnell als oberflächlich abstempeln möchte, ist sie nicht ganz so wie man denkt oder wie ihre Freunde vermuten lassen. Das Sie Cheerleaderin ist und mit dem begehrten Sportass der Schule, Brad, zusammen ist, vervollständigt das Bild eigentlich von einem sonnigen und sehr beliebten Mädchen. Varen hingegen ist ein Goth und somit der Erste Goth-Protagonist über den ich je gelesen habe und das genaue Gegenteil von Isobel. Was ich jedoch gut fand, war dieses geheimnisvolle von ihm, dass hat die Autorin eigentlich gut hinbekommen. Er wirkt verschlossen und wie man sich so ganz Schubladendenkmäßig sich das vorstellt, gequält von irgendwelchen inneren Dämonen. Gwen einer der Nebencharaktere hat mir total gut gefallen, ihr Humor und ihre Art haben mich zum Grinsen gebracht. 

Die Mischung dieser Beiden hat für mich den Reiz ausgemacht. Leider verblassen die Zwei im Laufe der Geschichte total und das ist erst der Anfang was an diesem Buch nicht stimmte. Von ihren so genannten Freunden will ich zwar nicht anfangen aber sorry, was da passiert ist so unnötig unglaubwürdig. Isobel und Varen passen optisch nicht, dass dürfte allen klar sein, wenn man jedoch sucht, was die Beiden aneinander anzieht oder wo eventuell der Funke übergesprungen ist, sucht man vergeblich. Das Gefühl kommt nicht und ich hasse offene Enden mehr als ich sagen kann, aber das offene Ende war mir sowas von Willkommen. 

Der Hauptgrund warum mir dieses Buch so tierisch auf den Senkel ging ist, dass es einfach nur total trocken und zäh ist. Es passiert über lange Strecken gar nichts und die winzigen wirklich interessanten Stellen hätte man zusammenschneiden können, den Rest wegwerfen sollen und es wäre weitaus besser geworden. Das Gefühl das die Autorin zwischendurch überhaupt keine Ahnung hatte wohin sie mit ihrer Geschichte wollte, kommt leider nicht nur einmal vor. Ganz plötzlich fängt es dann an spannend zu werden. nur um 3 Seiten später wieder einzuschlafen.Viele Sachen werden so nervtötend auseinander genommen und zum Ende hin verschluckt sich die Geschichte so, dass man nicht übel Lust hätte das Buch in die Ecke zu feuern. 

Das Traurige ist, es hat alles um richtig toll zu sein, aber wer schreibt denn ein 555 Seiten Buch die sich nach mindestens das Doppelte anfühlen für Jugendliche ohne eine richtig tolle Geschichte daraus zu machen?

Fazit:
Nevermore 2 - nevermore mit mir -.- 

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