Sonntag, 17. April 2016

Veronica Roth - Tödliche Wahrheit [Rezension]

Veronica Roth - Tödliche Wahrheit - Die Bestimmung Band 2
Verlag: cbt
EBook-Ausgabe, Print Ausgabe mit 512 Seiten
Hier geht es zur Verlagsseite.

Zum Inhalt:
Der Aufstand hat begonnen ...

In einer ungewissen Zukunft, in der die Fraktionen zerfallen, gibt es keine Sicherheiten mehr. Außer der einen: Wo auch immer ich hingehe – ich gehe dorthin, weil ich es will…
Drei Tage ist es her, seit die Ken mithilfe der ferngesteuerten Ferox-Soldaten unzählige Altruan umgebracht haben. Drei Tage, seit Tris' Eltern starben. Drei Tage, seit sie selbst ihren Freund Will erschossen hat – und aus Scham und Entsetzen darüber schweigt. Mit den überlebenden Altruan haben Tris und Tobias sich zu den Amite geflüchtet – doch dort sind sie nicht sicher, denn der Krieg zwischen den Fraktionen hat gerade erst begonnen. Wieder einmal muss Tris entscheiden, wo sie hingehört – selbst wenn es bedeutet, sich gegen die zu stellen, die sie am meisten liebt. Und wieder einmal kann es nur Tris in ihrer Rolle als Unbestimmte gelingen, die Katastrophe abzuwenden...


Meine Meinung:
Nach dem ersten Band kam gleich der zweite Band und ich war froh, dass ich alle Bände schon parat hatte, denn die Geschichte macht nahtlos weiter wo sie aufgehört hat ohne große Rückblenden. Das sollte man vielleicht im Hinterkopf haben und bei längerer Abstinenz von der Bestimmung ruhig noch einmal eine Zusammenfassung des ersten Bandes lesen.
Die Wahrheit ist wie ein wildes Tier, sie ist zu mächtig, um eingesperrt zu bleiben. (Pos. 27)
Das Buch ist für mich so viel schwerer zu bewerten als es noch der Vorgänger war. Kommen wir zuerst einmal zu den Figuren. Tris und Four, den man jetzt nur noch Tobias nennt haben beide, unabhängig voneinander, eine Menge an Stoff zum Nachdenken und zum Verarbeiten. Sie machen eine Entwicklung durch, die von der Autorin beim Lesen sehr einfühlsam vermittelt wird, die mir als Leser aber ein bisschen Probleme bereitet hat. Tris ist nach dem Tod ihrer Eltern und dem von ihr begangenen Mord an ihrem Freund nicht mehr dieselbe. Verständlich! Sie will keine Waffe mehr halten und schreckt davor zurück und schlittert so ungewollt in immer mehr Situationen, wo sie nur knapp entkommt. Bald jedoch wird deutlich, dass Sie kein Adrenalin-Junkie ist, sondern irgendwie eine Art Todessehnsucht entwickelt hat. Sie verschließt sich und blockt Tobias ab ab. Der merkt das natürlich und drückt an der falschen Stell um zur alten Tris vorzudrängen. Etwas empathie- und gedankenlos, ist er eher mit seinem Drama um seine Eltern beschäftigt und man erkennt ihn teilweise kaum wieder. Der starke Four, ist dem unsicheren Tobias gewichen und das bekommt Tris zu spüren. Diese Wendung hat für mich kaum Sinn gemacht, da die Beiden wirklich nur noch ein Abklatsch ihrer Selbst war, aber um der beiden Figuren willen, die ich im ersten Band so toll fand, habe ich versucht Verständnis dafür aufzubringen.

Es ist halt alles irgendwie aus den Fugen geraten und durch die ganzen Menschen die gestorben sind, den Verrat, der Angst um das eigene Leben usw. kann sich jemand so wie man ihn kennt schon ändern, auch wenn es einem nicht wirklich passt.
Ich bin müde, Tris zu sein. Ich habe schlimme Dinge getan. Ich kann sie nicht mehr ungeschehen machen und sie sind jetzt ein Teil von mir. Die meiste Zeit habe ich das Gefühl, aus nichts anderem mehr zu bestehen. (Pos. 2143)
Die Handlung ist und bleibt aber interessant, abwechslungsreich und hat tolle spannende und actionreiche Momente in denen man die Seiten regelrecht auffrisst. Man bekommt Einblicke in die anderen Fraktionen, deren Gemüt und Lebensweise. Spürt wie verzweifelt und voller Hoffnung die kleine Gruppe überall nach offenen Ohren und Händen sucht, damit der ganze Alptraum in denen all die Menschen stecken aufhört. Die Brutalität die dort herrscht und mit der die Menschen leben ist erschreckend und auch wenn es wieder Szenen gibt in denen man echt Schlucken muss, passen sie einfach in das gesamte Weltbild. Es geht um die Wahrheit, was sie schützen kann und was zerstören, den Mut dazu zu ihr zu stehen.
Und was verspreche ich mir eigentlich davon, dass ich mich Hals über Kopf mitten in eine Armee von Ferox-Verrätern stürze? Tief in meinem Inneren kenne ich die Antwort. Ich bin wieder einmal tollkühn. Ich werde wahrscheinlich sterben. Und was noch beunruhigender ist: Es macht mir nichts aus. (Pos. 2456) 
Fazit:
Obwohl der erste Band nicht in den Schatten gestellt werden konnte, ist es eine gute Fortsetzung und die Geschichte tritt nach Außen hin und stagniert nicht, genauso wenig wie ihre Charaktere. Auf Band 3 bin ich daher sehr gespannt!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen