Samstag, 21. November 2015

Kevin Brooks - Bunker Diary [Rezension]

Kevin Brooks - Bunker Diary
Verlag: dtv
Taschenbuch Ausgabe, 288 Seiten
ISBN-13: 978-3-423-74003-6
Hier geht es zur Verlagsseite.

Zum Inhalt:

Sechs Personen in einem Bunker, festgehalten von einem namenlosen Entführer, dessen Identität ebenso unklar ist wie sein Motiv. Der sechzehnjährige Linus ist der Erste. Die neunjährige Jenny sowie vier Erwachsene folgen. Der Willkür des unbekannten Täters ausgesetzt, suchen Linus und seine Mitgefangenen nach einem Weg, in dieser gnadenlosen Situation das zwangsweise Miteinander erträglich zu machen. Doch als der Entführer beginnt, sie aufeinanderzuhetzen und anbietet, einen von ihnen um den Preis des Lebens eines der anderen freizulassen, eskaliert die Situation . . .

Meine Meinung:
Lange, lange Zeit wollte ich dieses Buch schon lesen und erwartete einen tollen Jugend-Thriller, das trotz allem irgendwie ein Buch bleiben würde.

Kevin Brooks hat diese Geschichte so intensiv geschrieben, dass ich jetzt noch Monate nach dem Lesen ein flaues, beklemmendes Gefühl habe, wenn ich daran zurück denke, wie die Geschichte auf mich gewirkt hat.

Erst einmal zum Cover welches total klasse ist und absolut passend zum Inhalt. Eine dunkle Zimmerecke, mit dem unauffälligen, roten Leuchten einer versteckten Kamera, wirkt schon beim anschauen erdrückend. Obwohl der Schreibstil sehr einfach ist, stört er nicht im geringsten und liest sich sehr flüssig.

In Tagebuchform erzählt Linus von seiner Gefangenschaft im Bunker und man merkt schnell, dass hinter dem obdachlosen Jugendlichen mehr als nur ein sechzehnjähriger Ausreißer steckt. In all den schrecklichen Situationen in denen die Gefangenen stecken, bleibt er souverän und hat das Herz immer am rechten Fleck. Nicht nur die bedrohende Gefahr von einem unbekannten Täter entführt und einem vollkommen isolierten Bunker gesteckt worden zu sein ist belastend und sorgt für Zündstoff, nein auch die vollkommen verschiedenen Charaktere der Anderen sorgt für eine Menge Unruhen in der Gruppe.

Der Täter bleibt im Hintergrund und ist nicht wirklich fassbar, was für mich als Leser auch neu ist. Sonst hat man immer so irgendetwas woran man sich festhalten kann, kleinere Kapitel oder Szenen aus der Tätersicht, um dem Grauen einen Namen oder ein Gesicht zu geben. Hier bleibt man völlig im Dunkeln und das hat für mich auch einen Teil dessen ausgemacht, was das Buch so in mein Gedächtnis gebrannt hat. Der Willkür der die Gefangenen ausgesetzt sind, spürt man sogar als Leser. 

Das Ende, welches ich hier natürlich nicht verraten werde, hat mich dann auch überrascht und auch wenn ich anfangs damit nicht warm werden wollte, ist es im Nachhinein, genau so wie es war, richtig gewesen.

Fazit:
Beklemmend, schockierend, ein Buch was einen nicht so leicht los lässt!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen