Mittwoch, 23. September 2015

Colleen Hoover - Looking for Hope [Rezension]

Colleen Hoover - Looking for Hope Band 2
Verlag: dtv
Taschenbuch Ausgabe, 409 Seiten
ISBN-13: 978-3-423-71625-3
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Achtung aus Spoilergründen, bitte nur weiterlesen wenn du den ersten Band bereits gelesen hast!!!

Zum Inhalt:
Auf die Vergangenheit zurückzublicken, das hat Dean Holder seit dem Tod seiner Schwester Les erfolgreich vermieden und stattdessen kräftig an seinem Image als Bad Boy gearbeitet. Bis er Sky trifft, die seine Welt von einem Moment auf den anderen aus den Angeln hebt. Denn Sky erinnert Dean an Hope, seine verschwundene Kindheitsfreundin, nach der er seit Jahren vergeblich sucht. In Skys Gegenwart brechen Gefühle auf, die Dean längst verloren glaubte - doch immer mehr wird klar: Um in die Zukunft blicken zu können, muss Dean sich den Geistern seiner Vergangenheit ebenso stellen wie Sky ...

Meine Meinung:
Natürlich war bei vielen schon im voraus klar, das ein Buch das alles noch einmal erzählt, bloß aus der Sicht des Anderen, nur langweilig werden kann. Sollte dich das auch abgeschreckt haben, kann ich dir sagen, dass dem nicht so ist. Jedenfalls nicht in dem Umfang den nicht nur ich befürchtet habe. 

Die beiden Bücher finde ich komplettieren alles. Kleine Dinge die man im ersten Band aus Skys Sicht nur angerissen hat, da es ja da um Dean ging, werden hier aufgeschlüsselt und machen alles runder. 
Es ist schon hart genug, einen geliebten Menschen zu verlieren, aber gleich zwei? Die einzigen beiden Mädchen, die ich in meinem Leben je wirklich geliebt habe ... Das bringt ich um, Les, An jedem einzelnen Tag sterbe ich ein Stück mehr. (S. 65)
So beginnt Deans Sicht auch nicht erst als seine Augen Hope erblicken, sondern viel früher. Zu einer Zeit wo Leslie noch da war. Die schrecklichen Momente die ihr Freitod für ihn und seine Familie bedeuteten. Ihn als Charakter lernt man noch um so vieles besser kennen, lernt ihn verstehen und er lässt einen nachempfinden was er fühlt. 
Durch Les Tod hat er sich so verändert und ist eigentlich der geworden, den man dann im ersten Band kennen und mögen lernt. Seine Art mit ihrem Tod umzugehen hat mich wirklich berührt, diese hilflose und hoffnungslose Suche nach dem Menschen der gegangen ist, werden hier dem Leser sehr nah gebracht. Die Briefe die er an seine Schwester schreibt und die doch nie beantwortet werden, hat mich wirklich zu Tränen gerührt. Hier darf man auch auf etwas hoffen, was vielen verwehrt wird: Antworten.

Ein schönes Ende ist garantiert. Mir hat das Buch eigentlich genauso gut gefallen wie der Vorgänger, die wenigen Szenen in denen sich die Bücher ähneln sind harmlos und immer noch mal einen ticken anders als in Hope Forever.
Hoffentlich spürt sie nicht, wie mein Herz jedes Mal einen Schlag zulegt, wenn sie die Seite umblättert und kurz zu mir hochlinst. Es bereitet mir fast körperliche Schmerzen, mich zurückzuhalten. Dabei ist es ja nicht so, als wollte ich sie nicht berühren. Aber ich könnte es nicht ertragen, wenn meine Nähe sie kaltlassen würde. Ich möchte, dass sie mich spürt. (S. 199-200) 
Jetzt mein Senf zum ersten Band, wo ich aus Spoilergründen ja nicht ausschweifen konnte:
Mir hat ja im ersten Band das Thema des Kindesmissbrauchs nicht gefallen, weil damit meiner
Meinung nach ein bisschen unverantwortlich in einem Jugendbuch umgegangen wird. Die Szenen in denen alles hochkommt, die ganze Erinnerung dieses kleinen Mädchens, das von ihrem eigenen Vater missbraucht wird, haben mich so schockiert und entsetzt, dass ich das Buch wirklich kurz weg legen musste. Was mich aber komplett verstört hat, war ihre Art damit umzugehen. Erstmal sich von Holder offiziell entjungfern lassen. Sag mal geht´s noch?! Selbst wenn mir ein Psychologe sagt, das ist ganz normal in solch einer Situation, hätte die Autorin für Leser viel sanfter, einfühlsamer und auch länger auf die Situation eingehen müssen. Für so eine Glatteis Stelle ist sie erstmal mit Bravour durchs Eis gekracht. Dieses Fehlen von Einfühlungsvermögen, hat mir das ganze Buch im Nachhinein vermiest. Leider, denn abgesehen davon haben mir beide Bände sehr gefallen.

Fazit:
Keine Ahnung warum das Buch so verunglimpft wird. Zwar sind einige Stellen identisch, aber es ist wie eine Ergänzung zum ersten Buch und in keinster Weise eine Kopie aus männlicher Sicht.

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